Patrizia Margheri
ist eine vielseitige Künstlerin mit großem Talent und außergewöhnlichen technischen Fähigkeiten.
Sie konnte im Laufe der Jahre durch ihre unzähligen Werke ihre Liebe zur Kunst,
zur Tradition und für das “Schöne” im Allgemeinen vermitteln.
Patrizia Margheri wird am 24. August 1943 in Borgo San Lorenzo (Florenz) als Tochter wohlhabender Grundbesitzer geboren. Nachdem sie in Florenz die allgemeine Hochschulreife mit dem Bildungsschwerpunkt Kunst erworben hat, schreibt sie sich, ebenfalls in der toskanischen Hauptstadt, an der Accademia di Belle Arti in der Klasse für Malerei “Onofrio Martinelli” ein.
Noch als Studentin nimmt sie Unterricht bei Maestro Arrigo Dreoni, der für Patrizia Margheri ihr italienischer Mentor wird. Von diesem Zeitpunkt an wird die Malerei der Schülerin, die hauptsächlich mit Ölfarbe auf Leinwand arbeitet, immer vom markanten Stil des Maestro Dreoni, einer Wesentlichkeit der Formen, die typisch ist für toskanische Kunst sämtlicher Zeiten, beeinflusst sein.
Unter ihren Professoren der Akademie finden sich bedeutende Künstler wie Maestro Onofrio Martinelli, Maestro Gastone Breddo, Maestro Primo Conti und Maestro Antonio Berti.
Zu dieser Zeit wird Patrizia Margheri persönliche Assistentin von Professor Sirio Pastorini, einem bekannten Architekten, der bereits eng mit dem Kollegen Giovanni Michelucci beim Bau des Bahnhofs Santa Maria Novella in Florenz zusammengearbeitet hat.
Vor ihrem Diplom an der Accademia di Belle Arti, das sie mit der Höchstpunktzahl abschließt, fährt sie mehrmals nach Paris und nimmt dort an verschiedenen Kursen für Malerei, Bildhauerei und Architektur teil.
Dort, im Stadtviertel Montmartre “la terre libre des artistes”, hat Patrizia Margheri die Möglichkeit, sich mit vielen internationalen Künstlern verschiedener Altersklassen auseinanderzusetzen.
Sie gewinnt einen Wettbewerb des Bildungsministeriums zur Befähigung für das Lehramt und erhält als ganz junge Frau eine Stelle für Malerei und Kunstgeschichte und ist daraufhin viele Jahre lang als Lehrerin an verschiedenen Gymnasien in der Toskana tätig.
Auch wenn sie mit Hingabe Lehrerin ist, hört Patrizia Margheri nie auf zu malen. Sie zieht dabei immer die Privatsphäre ihres eigenen Studios der Malerei „in aller Öffentlichkeit“ vor. Patrizia Margheri widmet sich für lange Zeit hauptsächlich der Darstellung von Stillleben und Akten.
Schon zu Beginn der 70ger Jahre stellt sie ihre Werke in zahlreichen Städten wie Florenz, Montecatini, Viareggio, Ravenna, Mailand und Cannes aus.
Die Einzel- und Kollektivausstellungen ermöglichen es Patrizia Margheri in jenen Jahren, den eigenen persönlichen Stil einem immer größer werdenden Personenkreis vorzustellen. Ihre bewunderten und begehrten Werke sind schon bald in zahlreichen privaten Sammlungen zu finden.
In den 80ger Jahren wendet sich Patrizia Margheri vom bisherigen eigenen Stil ab und schlägt ganz neue Wege ein.
Da sie auch Kunsthistorikerin ist, verschreibt sie sich den reich bebilderten Handschriften der Renaissance und konzentriert sich fortan auf die wertvollen florealen Illustrationen, die diese Handschriften schmücken. So beginnt ein neuer künstlerischer Weg, der Patrizia Margheri zu Studienzwecken auch in viele Museen, Kirchen und Klöster führt und es ihr ermöglicht, endlich auch die neue Ader ihres künstlerischen Schaffens zu zeigen mit wunderbaren vielfarbigen Zeichnungen. Es entsteht sozusagen eine neue grafische Interpretation der alten, reich mit Bildern bestückten, Handschriften.
In diesen Jahren beendet Patrizia Margheri ihre Lehrtätigkeit und beginnt eine exklusive Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Rossi 1931, zu Beginn als externe Beraterin und schließlich als Kreativdirektorin.
Bis Ende der 90ger Jahre entstehen zahlreiche Tafelbilder im “florentinischen” Stil, wie sie umgangssprachlich bezeichnet werden. Hier überwiegt die Farbe Gold, auf die niemals verzichtet werden kann, und verleiht den Illustrationen Glanz. Blumen, Früchte, Volute, Putten und viele anderen Symbole, die diesen Stil kennzeichnen, werden von Patrizia Margheri auf moderne Weise umgesetzt und verleihen ihrem künstlerischen Werk eine sehr persönliche, wiedererkennbare Note.
Sehr bald wird ein Großteil dieser Illustrationen vom Unternehmen Rossi 1931 herausgegeben, das damit unter der aufmerksamen Leitung der Künstlerin eine umfangreiche Linie an Papierprodukten kreiert: Geschenkpapier, Briefpapier, verschiedene Karten und vieles mehr. Diese Produkte erzielen sofort sowohl national als auch international große Verkaufserfolge. Auch die Presse widmet der Malerin viele Artikel und erkennt so den Verdienst an, die Verzierungen aus der Renaissance geschickt neu zu interpretieren und sie mit großem künstlerischem Gespür auch in der Papierindustrie zu verwenden.
Im Laufe der Jahre hat sich Patrizia Margheri vielen anderen Gegenständen und Epochen zugewandt und sich intensiv damit befasst.
In Borgo San Lorenzo lebte und arbeitete ein weit berühmterer Künstler, der Maler, Bühnenbildner, Grafiker und Keramiker Galileo Chini, der zu den wichtigsten Vertretern des Jugendstil in Italien zählt; er hat natürlich das künstlerische Werk von Patrizia Margheri beeinflusst.
Der Jugendstil, nicht nur der italienische, wurde so zu einer Stilrichtung, in die sie eintauchte und neu interpretierte sowohl in grafischer als auch farbgebender Hinsicht. So entstanden viele neue Werke aus der geduldigen und unermüdlichen Arbeit von Patrizia Margheri, die ständig reist, um die verschiedenen Themen, denen sie sich widmet, zu vertiefen.
In jüngerer Zeit richtet sich das Interesse der Künstlerin mehr auf die Kunst des Mittelalters und hier vor allem auf die Malerei und die Keramik.
Arabesken als universeller Stil für Ornamente, die Stilisierung von Pflanzenformen und vor allem geometrische Themen und aus der Kalligraphie entlehnte Symbole werden zur neuen unerschöpflichen Inspirationsquelle für Patrizia Margheri. Die überaus zahlreichen Bezüge der Arabeske mit ihren inzwischen berühmten Beispielen aus der Vergangenheit, besonders im Hinblick auf den “florentinischen” Stil, lassen zahlreiche neue Illustrationen entstehen, die zum Großteil erfolgreich auf den Markt gebracht werden.
So sind bis heute hunderte von Illustrationen in verschiedenen Stilen von Patrizia Margheri entstanden, einige davon sind noch nicht veröffentlicht und werden auf Wunsch der Künstlerin im Archiv des Unternehmens Rossi 1931 und bei SIAE (Società Italiana degli Autori ed Editori/Italienische Gesellschaft der Autoren und Verlage) in Rom aufbewahrt.
Die vielfältige Natur der von Patrizia Margheri geschaffenen Dekore hat auch im Bereich der Mode viel Interesse und Neugierde hervorgerufen. Einige wichtige internationale Modehäuser fanden in den Zeichnungen von Patrizia Margheri eine neue Quelle der Inspiration für die Kreation auf den ersten Blick klassischer Kollektionen, die aber unter vielen Gesichtspunkten auch innovativ sind. Die kreativen Köpfe der verschiedenen Modehäuser und Patrizia Margheri fanden Gefallen am Spiel mit den Farben, Stoffen und Applikationen. Dabei wurden die wunderschönen Zeichnungen jedoch immer in ihrer ursprünglichen Art als Leitmotiv für die Modekollektion erhalten.
Einige der Kunstwerke der Künstlerin Partizia Margheri.